Der Weihnachtsbaum gehört einfach zum Weihnachtsfest dazu, weshalb auch umweltbewusste Menschen nicht auf den traditionellen Christbaum verzichten möchten. Sie stellen sich aber die Frage, ob es wirklich ein echter Baum sein muss oder ob eine künstliche Alternative nicht besser wäre. Jedes Jahr werden schließlich Millionen Weihnachtsbäume gefällt, was angesichts des Klimawandels oftmals kaum mit dem eigenen Gewissen vereinbar ist. Doch ist ein Plastikbaum wirklich eine umweltfreundliche Alternative?
Natürliche Weihnachtsbäume
Jedes Jahr werden in deutschen Wohnzimmern gut 24 bis 25 Millionen Weihnachtsbäume aufgestellt. In der Vergangenheit stieg vor allem die Nachfrage nach eher kleineren Bäumen mit einer Größe von 1,50 Meter bis 1,75 Meter an. Weihnachtsbäume, die im Alter von acht bis zwölf Jahren geerntet werden, werden auf Anbauflächen von 30.000 bis 50.000 Hektar angebaut.
Die deutschlandweit größte Anbaufläche befindet sich dabei in Nordrhein-Westfalen mit etwa 18.000 Hektar. Die meisten Deutschen entscheiden sich für die Nordmanntanne als Christbaum. Ihr Marktanteil liegt bei deutlich über 80 Prozent. Aber auch andere Weihnachtsbaum-Arten wie die Blaufichte, sonstige Fichten und die Edeltanne sind als Weihnachtsbäume in Deutschland beliebt.
Ein echter, natürlicher Weihnachtsbaum hat folgende Vorteile:
- Traditionelle Optik und typisch weihnachtliches Flair
- Verbreitet einen angenehmen Duft nach Tannennadeln
- Frei von Allergenen und gesundheitsschädlichen Kunststoffen
Die Nachteile sind schnell aufgezählt: Ein natürlicher Tannenbaum wird früher oder später seine Nadeln verlieren und Schmutz in der Wohnung verbreiten. Darüber hinaus neigen einige Nadelbäume zum Harzen. Zudem sind sich viele Menschen unsicher, ob die Öko-Bilanz des echten Christbaums nicht deutlich schlechter ist, als das bei einem künstlichen Baum der Fall wäre.
Künstliche Weihnachtsbäume
Bisher ist der Marktanteil der künstlichen Weihnachtsbäume noch sehr gering. Die meisten Menschen möchten die Tradition wahren und einen echten Baum aufstellen. Künstliche Weihnachtsbäume werden aus Polyvinylchlorid gefertigt. Sie bestehen aus einem Erdöl, dessen Produktion sehr viel Energie benötigt. Darüber hinaus kann es bei solchen Kunsttannen vorkommen, dass sie flüchtige organische Chemikalien an die Umgebungsluft abgeben. Dadurch können allergische Reaktionen hervorgerufen werden.
Künstliche Weihnachtsbäume werden überwiegend in China hergestellt. Dementsprechend müssen sie erst um die halbe Welt transportiert werden, was einen hohen Verbrauch an fossilen Brennstoffen nach sich zieht. Dafür haben künstliche Weihnachtsbäume aber den Vorteil, dass sie mehrere Jahre verwendet werden können. Sie bringen keinen Schmutz in die Wohnung und sind unkompliziert in der Handhabung. Allerdings muss man auf den angenehmen Duft der Tannennadeln ebenso verzichten wie auf die traditionelle Atmosphäre.
Die Öko-Bilanz von echten und künstlichen Weihnachtsbäumen im Vergleich
Viele umweltbewusste Menschen können jetzt aufatmen, denn: Tatsächlich ist die Öko-Bilanz von echten Weihnachtsbäumen besser als die der künstlichen Bäume. Die Baumwurzeln der Bäume verhindern die Bodenerosion, liefern während der Jahre, die sie wachsen, viel Sauerstoff und stellen einen Lebensraum für Wildtiere dar. Zudem werden 93 Prozent der Christbäume später recycelt. Sie sind biologisch abbaubar und müssen nicht weit transportiert werden, da sie überwiegend in Deutschland angebaut werden.
Künstliche Bäume bestehen aus Kunststoff, sind teilweise gesundheitsschädlich und müssen weite Transportwege zurücklegen. Etliche Liter Treibstoff werden verbraucht, um einen künstlichen Baum von China nach Deutschland zu transportieren. Künstliche Bäume sind nicht recycelbar, weshalb entsorgte Bäume auf Deponien landen. Dort dauert es mehrere Hundert Jahre, bis sie sich vollkommen zersetzen. Alternativ können sie verbrannt werden. Dadurch werden jedoch krebserregende Stoffe freigesetzt.
Zwar können die Kunsttannen mehrere Jahre verwendet werden, allerdings werden sie in Deutschland im Durchschnitt nur sechs Jahre lang genutzt, bevor sie ersetzt werden. Eine Studie von Ellipsos aus dem Jahr 2009 ergab, dass die Öko-Bilanz eines echten, zwei Meter hohen Weihnachtsbaumes um 60 Prozent besser ist als die eines künstlichen Christbaums, der nach sechs Jahren entsorgt wird.
Fazit
Wer einen Christbaum aufstellen möchte, ist mit einem echten Weihnachtsbaum deutlich besser beraten. Er wahrt die Tradition, bringt ein tolles Flair in die weihnachtlich geschmückte Wohnung und verbreitet dazu einen angenehmen Duft. Zudem löst er keine Allergien aus und ist jedes Jahr ein Unikat.
Ein echter Weihnachtsbaum hat eine bessere Öko-Bilanz hat als ein künstlicher Tannenbaum, der in China hergestellt wird und aus teils schädlichem Kunststoff besteht. Auch umweltfreundliche Menschen können sich daher mit gutem Gewissen für einen natürlichen Weihnachtsbaum entscheiden.